Nur wenige Straßenbahnstationen vom Brünner Hauptbahnhof entfernt befindet sich die Brauerei Starobrno a.s., die einst als altehrwürdig galt. Allerdings offenbart sich rasch, dass die Tradition hier nicht mehr so stark im Vordergrund steht. Nachdem die Brauerei die kommunistischen Jahrzehnte vergleichsweise gut überstanden hatte und für kurze Zeit ihre Freiheit genoss, wurde sie vor einiger Zeit vom Heineken-Konzern übernommen. Ein umfassendes Modernisierungsprogramm hat seither Einzug gehalten, gekennzeichnet durch riesige Edelstahl-Sudkessel und zylindrokonische Gärbehälter, die Effizienz symbolisieren.

Leider haben Originalität und Eigenständigkeit der hier gebrauten Biere unter dieser Entwicklung gelitten. Nicht nur die langjährigen Bewohner Brüns beklagen, dass das Bier einst deutlich charaktervoller war. Zwar erfüllt es heute hohe Qualitätsstandards dank der umfassenden Kontrolle des Großkonzerns, doch es fehlt ihm an individuellem Flair. Egal, ob „Starobrno“ auf der Flasche steht, oder „Heineken“ – die Auswahl bleibt auf helle Lager und schlanke Dunkelbiere für den Massengeschmack beschränkt. Diese Ausrichtung ist bei einer Jahreskapazität von einer Million Hektolitern nur konsequent.