Ein kulinarischer Klassiker aus Prag: Die Geschichte der Chlebíčky

Chlebíčky: Die Kunst der Tschechischen Delikatessen

Tschechen schwärmen nicht nur von ihrem Bier, sondern auch von Chlebíčky – köstlich belegte Weißbrotschnitten, die bei keinem festlichen Anlass fehlen dürfen. Ob Geburtstagsparty, Hochzeit oder einfach nur ein geselliger Besuch von Freunden, diese einzigartige tschechische Spezialität ist ein absolutes Muss, um das Neue Jahr gebührend zu begrüßen. Hier sind einige Tipps, wo man in Prag die besten Chlebíčky genießen kann.

Die Historie der Chlebíčky

Die Geschichte der Chlebíčky reicht bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück. Schon damals wurden sie auf vornehmen Partys angeboten, wo die feine Gesellschaft die delikatesten Zutaten wie Trüffel genoss. Rezepte für diese köstlichen Häppchen sind seit Jahrzehnten streng gehütete Geheimnisse der Delikatessengeschäfte, die sich auf ihre Herstellung spezialisiert haben.

Eine Zeitlose Delikatesse

Das Rezept für Chlebíčky wurde erstmals 1931 in einem Kochbuch veröffentlicht. Darin wird betont, dass die Schnitten erst kurz vor dem Servieren zubereitet werden sollten, um Austrocknen zu vermeiden. Die Kunst besteht darin, sie mit nicht mehr als fünf hochwertigen Zutaten zu belegen. Im Laufe der Zeit haben sich die Rezepte angepasst, wobei teure Zutaten durch kostengünstigere Alternativen ersetzt wurden. Trotzdem haben sich einige klassische Variationen, wie das Schinkenkanapee, ihren Platz in der Chlebíčky-Kultur bewahrt.

Die Geburt des Chlebíček

Der heutige Chlebíček entstand Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Initiative des Malers Jan rytíř Skramlík. Er war mit den üblichen kleinen Häppchen, die auf Veranstaltungen serviert wurden, unzufrieden und forderte den Inhaber eines Delikatessengeschäfts, Jan Paukert, auf, etwas Neues zu kreieren. Dies führte zur Einführung eines Brötchens, das größer als ein Häppchen, aber kleiner als ein belegtes Brot war. Die Chlebíčky erfreuten sich schnell großer Beliebtheit und sind bis heute fester Bestandteil der tschechischen Kulinarik.

Chlebíčky: Eine Köstliche Tradition

Chlebíčky sind belegte und kunstvoll garnierte Schnitten aus länglichem Weißbrot, bekannt als „veka“. Manchmal wird auch Baguette verwendet. Das Schinkenkanapee ist wohl die ikonischste Variante, bei der eine Scheibe Brot zunächst mit Kartoffelsalat bestrichen wird, gefolgt von einer Schicht Schinken, einem Stück hart gekochtem Ei, einer sauren Gurke und eingelegter roter Paprika. Eine Prise Petersilie rundet das Kunstwerk ab.

Die Legende der Paukerts

Die Paukerts, Jan und Štěpánka, gründeten 1916 ein exklusives Delikatessengeschäft im Zentrum von Prag. Es wurde schnell zum Treffpunkt für Feinschmecker aus ganz Europa, die von der Vielfalt und Frische der angebotenen Delikatessen angezogen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Verstaatlichung des Unternehmens im Jahr 1952 übernahm ihr Sohn Jan das Geschäft und führte es erfolgreich weiter. Heute gibt es kein Delikatessengeschäft mehr, aber das Bistro „Jan Paukert“ hält die Tradition der erstklassigen Delikatessen am Leben, darunter natürlich auch die berühmten Chlebíčky.

Eine Lebendige Tradition

Chlebíčky sind nicht nur ein Snack, sondern ein Stück tschechischer Kultur und Geschichte. Ob in einem traditionellen Feinkostladen oder einem modernen Bistro, diese köstlichen Schnitten sind immer eine gute Wahl für jeden Anlass. Probieren Sie sie aus und entdecken Sie die Kunst hinter jedem einzelnen Bissen.

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