Die Uhr blieb einige Jahre in Trümmern, bevor der Künstler Karel Svolinshy und seine Frau Maria begannen, sie zu reparieren. Bei der Reparatur der Uhr entschieden Svolinshy und seine Frau, dass die religiösen und königlichen Figuren für das neu kommunistische Land keinen Sinn mehr machten, und die Uhr wurde im damals beliebten Stil des Sozialrealismus neu gestaltet und rekonstruiert. Das einzige Originalteil, das nach der Rekonstruktion übrig blieb, war das Uhrwerk von 1898, das der Uhrmachermeister Konrad Schuster reparierte.

Nach ihrer Fertigstellung hatte die Olmützer Uhr ein ganz anderes Aussehen als ihre mittelalterliche Schwesteruhr in Prag. Anstelle von Heiligen und Königen schufteten auf der astronomischen Uhr Kleinproletarier wie Arbeiter, Bauern, Sportler und Fabrikarbeiter für das Gemeinwohl. Jede Figur ist ein „guter Kommunist“, und mittags läuteten winzige Schmiede ein Glockenspiel mit Melodien, die auf lokaler Volksmusik basieren.

Unterhalb dieser etwas komischen Ausstellung befinden sich zwei überlebensgroße Mosaikfiguren: ein Automechaniker und ein Wissenschaftler, die zu beiden Seiten eines massiven grünen Rades mit weißen und roten Linien stehen. Die Religion wurde nicht vollständig von der Uhr gestrichen und die weißen Linien bezeichnen Feiertage wie den Martinstag am 11. November, während die roten Linien an wichtige Daten im kommunistischen Kalender erinnern, wie die Todesdaten von Stalin und Gottwald, dem kommunistischen Präsidenten der Tschechoslowakei (Stalin und Gottwald starben 1953 im Abstand von zwei Wochen, anscheinend hat sich Gottwald bei Stalins Beerdigung erkältet und ist kurz darauf gestorben.)

Die rekonstruierte Uhr wurde 1955 unter großem Stolz der Stadt enthüllt. Ironischerweise ist die Uhr, die umgestaltet wurde, um die alten Gewohnheiten abzuschütteln und mit dem neuen kommunistischen Geist Schritt zu halten, jetzt ein Relikt einer früheren Ära und ist wieder einmal „hinter der Zeit zurückgefallen“.