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Ein unheimlicher Anblick: Die St.-Georgs-Kirche in Luková

Czech Insider
Ausflugsziele Gruselig

Die Geisterkirche von Luková: Ein unheimlicher Ort mit einer hoffnungsvollen Zukunft

Unheimliche Stille und gesichtslose Gestalten

Wer die St.-Georgs-Kirche in Luková, Tschechien, betritt, dem stockt der Atem. Die verwitterten Wände, der morbide Charme und die gespenstische Stille lassen einen erahnen, dass dies kein gewöhnlicher Ort ist. Auf den Bänken sitzen regungslose Gestalten, tief in ihre weißen Kapuzen gehüllt. Ihre Gesichter? Leere Löcher, wo Augen, Nase und Mund sein sollten.

Dreißig gruselige Geister bewohnen jetzt diese verfallene Kirche aus dem 14. Jahrhundert.
 
KOSTEL SVATÉHO JIŘÍ (ST. -Georgs-Kirche) in Luková, Tschechien , wird seit mehr als 40 Jahren vernachlässigt. Die Gemeinde glaubte, es würde spuken, und weigerte sich, einen Fuß in die Kirche zu setzen, die langsam verfiel. Bis es von Geistern gerettet wurde.
 
1352 geweiht, fiel die Kirche in den langen Jahren ungewöhnlich vielen Bränden zum Opfer und wurde viele Male zum Teil wieder aufgebaut und repariert. Das letzte gruselige Ereignis fand 1968 statt und veranlasste die Gemeinde zur Flucht. Während einer Trauerfeier stürzte ein Teil des Daches in die Kirche. Von da an war die Gemeinde, die das immer vermutete, davon überzeugt, dass es in der Kirche spukte, und weigerte sich, sie zu betreten. Sie hielten eine Messe unter freiem Himmel ab, anstatt einen Fuß in das verwunschene Gebäude zu setzen.
 
Während die Tschechoslowakei unter kommunistischer Herrschaft stand, wurde dies nicht als Problem angesehen, da die Regierung sowieso kein Freund der Religion war. Die folgenden Jahre waren nicht gut für die kleine Kirche. Neben dem zunehmenden Verfall wurde alles gestohlen, was man bewegen konnte, darunter Gemälde, religiöse Gegenstände, Statuen, die Uhr im Turm und sogar die Glocke. Der Rest wurde Opfer von Vandalismus.
 
Vor nicht allzu langer Zeit haben einige Leute entschieden, dass die Kirche, ein Kulturdenkmal Tschechiens, es wert ist, gerettet zu werden. Leider konnte niemand das Geld aufbringen, um es zu restaurieren. Dann hatte Jakub Hadrava, ein Bildhauerstudent an der Westböhmischen Universität, eine Idee: Er formte Gespenster, um die verlassene Kirche zu bewohnen. Er benutzte Kommilitonen als Modelle, hüllte sie in Plastik und Regenmäntel. Langsam aber sicher „leben“ 30 Gespenster im Kostel svatého Jiří und schaffen eine ziemlich gruselige Atmosphäre in dem heruntergekommenen Ort.
 
Jakub Hadrava wollte auch ein Denkmal für die schwierige Geschichte der Gegend schaffen. Luková, einst Lukowa genannt und Teil des österreichisch -ungarischen Reiches, wurde nach dem Ersten Weltkrieg Teil der Tschechoslowakei. 1938 annektierten die Nazis dieses Gebiet an Deutschland und erklärten jeden deutschsprachigen Einwohner zu Deutschen, was zur Vertreibung aller Deutschen führte -sprechende Bürger aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Geister von Jakub Hadrava ähneln den Geistern der Deutschsprachigen, die einst hier lebten und diese Kirche bauten.

Ein makabres Kunstwerk mit tiefer Bedeutung

Diese gesichtslosen „Geister“ sind das Werk des tschechischen Künstlers Jakub Hadrava. Im Jahr 2012 schuf er sie für seine Bachelor-Ausstellung und hauchte der verlassenen Kirche neues Leben ein. Die 32 Figuren symbolisieren die Sudetendeutschen, die einst in Luková lebten und vor dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden.

Verfall und Rettung: Die Geschichte der Geisterkirche

Die St.-Georgs-Kirche hat eine lange und bewegte Geschichte. Erbaut im 14. Jahrhundert, brannte sie im 18. Jahrhundert nieder und wurde notdürftig wiederaufgebaut. 1968 stürzte das Dach ein, und die Kirche drohte dem Verfall.

Hadravas Installation erwies sich als Glücksfall. Die „Geisterkirche“ erlangte weltweite Berühmtheit und lockte Scharen von Touristen und Lost-Places-Fans an. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern ermöglichten die Renovierung des Daches und der Decke.

Hoffnung auf eine glänzende Zukunft

Heute ist die Geisterkirche von Luková ein Symbol für die Vergänglichkeit, aber auch für die Kraft der Kunst und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das unheimliche Ambiente und die tiefgründige Geschichte der Kirche machen sie zu einem einzigartigen Ort, der Besucher aus aller Welt in seinen Bann zieht.

Zwischenfazit:

Die Geisterkirche von Luková ist mehr als nur ein morbider Ort. Sie ist ein Mahnmal für die Vertreibung der Sudetendeutschen, ein Beweis für die Kraft der Kunst und ein Symbol für die Hoffnung auf eine Zukunft, in der die Vergangenheit nicht vergessen wird.

Weitere interessante Aspekte:

  • Die Installation von Jakub Hadrava
    • Wie hat er die „Geister“ erschaffen?
    • Welche Materialien hat er verwendet?
    • Was war seine Intention mit der Installation?
  • Die Renovierung der Kirche
    • Welche Arbeiten wurden durchgeführt?
    • Wie viel Geld wurde gesammelt?
    • Wie geht es mit der Kirche weiter?
  • Die Geisterkirche als Touristenziel
    • Was sind die Besucherzahlen?
    • Woher kommen die Touristen?
    • Was macht die Kirche so besonders?

Ein unerwarteter Erfolg

Hadravas Plan war ein voller Erfolg. Die Geisterkirche von Luková wurde zu einer Touristenattraktion, die Menschen aus aller Welt anzog. Selbst während der Pandemie strömten Besucherinnen und Besucher in Scharen herbei. Die Spenden, die dadurch zusammenkamen, ermöglichten schliesslich die dringend benötigte Renovierung.

Eine neue Zukunft für die St.-Georgs-Kirche

Heute erstrahlt die St.-Georgs-Kirche in Luková wieder in neuem Glanz. Das Dach und die Decke wurden erneuert, und die Kirche ist wieder ein Ort der Hoffnung und des Zusammentreffens. Doch die Gesichtslosen erinnern weiterhin an die Vergangenheit und an die Menschen, die einst in diesem Ort beteten. Ihre Präsenz macht die St.-Georgs-Kirche zu einem Ort der Erinnerung und des Nachdenkens über die Vergänglichkeit des Lebens und die Macht der Kunst.

Schlussfolgerung:

Die Geisterkirche von Luková ist ein einzigartiger Ort, der sowohl für seine morbide Atmosphäre als auch für seine tiefgründige Geschichte berühmt ist. Hadravas Installation hat der Kirche neues Leben eingehaucht und die Renovierung ermöglicht. Die Zukunft der Kirche sieht hoffnungsvoll aus, und sie wird weiterhin Besucher aus aller Welt anziehen.