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Die Nostalgielinie 23 ist eine Hommage an den legendären T3-Straßenbahnwagen, der von 1960 bis 1997 in Prag im Einsatz war. Ursprünglich als Prototyp entwickelt, wurden insgesamt rund 14.000 T3-Wagen produziert, von denen 1.185 nach Prag geliefert wurden. Die T3-Straßenbahn hat sich zu einem Symbol des öffentlichen Nahverkehrs in Prag entwickelt und ist seit den 1960er Jahren ein fester Bestandteil des Stadtbildes. Um das Erbe des T3-Wagens zu bewahren, wurde im August 2015 der Plan vorgestellt, eine neue Straßenbahnlinie einzurichten, die ausschließlich mit originalen T3-Wagen betrieben wird.

Als Vorbild diente dabei die nostalgische Buslinie in London, die den Betrieb der traditionellen roten Doppeldeckerbusse fortsetzte. Ähnlich sollte die Nostalgielinie 23 in Prag nicht nur Touristen, sondern auch Einheimischen zugänglich sein. Eine bestehende Straßenbahnlinie dafür zu nutzen, hätte jedoch eine große Anzahl alter Wagen benötigt und die Wartung erschwert. Stattdessen wurde beschlossen, eine neue Linie zu schaffen, die sowohl den nostalgischen Charme der T3-Straßenbahnen bewahrt als auch den Anforderungen des modernen Nahverkehrs gerecht wird.

Im Gegensatz zur historischen Linie 91, die ausschließlich eine Touristenattraktion ist und einen Sondertarif hat, soll die Nostalgielinie 23 Teil des regulären Prager Verkehrsnetzes sein. Fahrgäste können mit den herkömmlichen PID-Tickets die Linie nutzen und so das einzigartige Erlebnis einer Fahrt mit dem T3-Wagen genießen. Die neue Linie soll sowohl Pragern als auch Touristen die Möglichkeit bieten, in die nostalgische Atmosphäre der Vergangenheit einzutauchen und gleichzeitig den modernen Komfort des öffentlichen Nahverkehrs zu genießen.

Warum werden die originalen T3-Wagen auf keiner bestehenden Straßenbahnlinie fahren?

Die Entscheidung, den Betrieb der sogenannten „Ducks“ auf einer bestehenden Straßenbahnlinie einzustellen und eine neue Linie zu schaffen, wurde durch das Beispiel aus London beeinflusst. Der Betrieb an einer normalen Tageslinie würde die Instandhaltung einer großen Anzahl alter Wagen erfordern. Für die Linie 22 wären mehr als 80 Stück notwendig. Um die Originalwagen gleichmäßig auf ähnlichen Linien einzusetzen, müssten sie in mindestens zwei Depots untergebracht werden, was die Wartung erschweren würde. Darüber hinaus besteht der langfristige Plan, den Anteil von Niederflurverbindungen auf regulären Straßenbahnlinien für Prager und Touristen zu erhöhen.

Warum gibt es keine Linie nur für Touristen mit Sondertarif?

Die historische Linie 91, die seit langem an Wochenenden und Feiertagen in Prag verkehrt (seit dem 25.03.2017 unter der neuen Nummer 41), ist hauptsächlich für Touristen gedacht. Zweiachsige Straßenbahnen transportieren die Fahrgäste in der Innenstadt. Da die Linie keine Verkehrsfunktion hat und den Betrieb anderer Verbindungen nicht unterstützen muss, ist sie nicht in das PID-System integriert und hat einen Sondertarif. Normale Prager können die Linie nicht mit Standardtickets nutzen.

Bei der Vorbereitung der neuen Linie, die ausschließlich von T3-Wagen befahren wird, wurde jedoch darauf geachtet, dass sie sowohl für Touristen als auch für andere Fahrgäste mit regulären PID-Tickets von verkehrstechnischer Bedeutung ist.

Wie entstand die Strecke Zvonařka – IP Pavlova – Újezd ​​- Malostranská – Prager Burg – Malovanka?

Die Linie 22 ist an Wochenenden und Feiertagen im Abschnitt Malostranské náměstí – Prager Burg (teilweise von der Haltestelle IP Pavlova bis Malá Strana) häufig überlastet. Es gibt keine einfache Lösung für dieses Problem, da eine Verkürzung des Wochenendtakts der Linie 22 zu Unterbrechungen der Taktverbindungen mit den Linien 25 und 26 in Richtung Bíla Hora und Hostivař führen würde (Linien 25 und 26 haben ein Intervall von 15 Minuten). An freien Tagen würden die Linien 22 und 25 bzw. 22 und 26 nahezu zeitgleich verkehren, was nicht effizient und zufriedenstellend für die Fahrgäste wäre. Außerdem rechtfertigt die Nachfrage der Fahrgäste am Wochenende keine Verkürzung des Takts auf der Linie 22 in den Abschnitten Nádraží Hostivař – Čechovo náměstí und Pohořelec – Bílá Hora.

Aus diesem Grund war es das Ziel der Stadtverwaltung, die nostalgische Linie zu verwirklichen und insbesondere den Abschnitt IP Pavlova – Prager Burg – Malovanka an Wochenenden zu verstärken.

Warum hat die nostalgische Linie die Nummer 23?

Die nostalgische Linie erhielt die Nummer 23, da sie größtenteils mit der Linie 22 identisch ist und vollständig in das PID-System integriert ist. Die Linie 23 wurde 2008 zusammen mit der Linie 22 eingeführt, um Prager Einwohner und Touristen zur Prager Burg zu bringen.

Warum endet die nostalgische Linie in Zvonařka?

Die Straßenbahnlinie 13 in Zvonařka wurde aufgrund von Straßensperrungen in der Nuselská-Straße und Spořilov für längere Zeit eingestellt. Eine Umfrage ergab, dass täglich etwa 750 Fahrgäste diese Linie an den Haltestellen Zvonařka nutzten. Um die Verbindungen zu erhalten und die Anzahl der Verbindungen zu reduzieren, wurde beschlossen, die nostalgische Linie hier zu beenden. Die Umgebung von Zvonařka hat einen besonderen Charakter und wird oft von Filmemachern gesucht.

Warum hat die Linie 23 an Werktagen einen 30-Minuten-Takt?

Die Linie 23 wurde hauptsächlich eingeführt, um an Wochenenden und Feiertagen den Touristenansturm zu bewältigen. An diesen Tagen beträgt das Intervall 15 Minuten (20 Minuten morgens an Sonn- und Feiertagen) von Mai bis Oktober. An Werktagen ist die Kapazität der Gleise im Zentrum bereits durch andere Straßenbahnlinien erschöpft. Um jedoch die Kosten zu senken, wird die Linie 23 an Werktagen im 30-Minuten-Takt betrieben. So können sowohl Einheimische als auch Touristen das ganze Jahr über die T3-Wagen nutzen.