Krymská: Vom Hipster-Hotspot zur Post-Gentrifizierung – Ein Streifzug durch die Kult-Straße von Prag
Vor einigen Jahren war die Krymská-Straße der place to be in Prag. Egal, ob du in der pulsierenden Café-Kultur aufgingst, bei den Straßenfesten mittanztest oder die veganen Leckereien testetest – du gehörtest dazu oder wurdest von der Szene gnadenlos ausgeschlossen. Doch wie sieht’s heute aus? Was hat sich verändert? Ist Krymská noch dieser Hipster-Treffpunkt oder wurde sie von der Gentrifizierung überrollt?
Ein Rückblick auf Krymská’s Blütezeit
Wenn du damals durch die Krymská-Straße spaziert bist, hättest du fast das Gefühl gehabt, du wärst in einer anderen Welt. Die Buchhandlungen im Ausland, die sich auf Prag-Guides spezialisierten, beschrieben Krymská als „hip“, „alternativ“, „DIY“, und manchmal fiel sogar das „B-Wort“ – ja, Berlin. Aber keine Sorge, das ist ein Vergleich, der nur an der Oberfläche kratzt. Krymská war nie ein kleines Friedrichshain. Mitten im Stadtteil Vršovice, nur einen Steinwurf von den klassischen Prager Touristenmagneten entfernt, war diese Straße ein verstecktes Juwel – ein kleines, kreatives Universum, das von den Massen weitgehend unbemerkt blieb. Es war wie eine Oase für alle, die dem Mainstream entfliehen wollten.
Damals konntest du durch die Gassen schlendern, und es roch nach frisch gebrühtem Kaffee, während du den Gesprächen der Künstler und der bohème lauschen konntest. Es gab vegane Restaurants an jeder Ecke, kleine Galerien, die so gut wie immer neue Ausstellungen und Events boten, und natürlich die legendären Straßenfeste. Aber die Zeit bleibt nicht stehen, und das gilt auch für Krymská.
Gentrifizierung: Von Schmuddelig zu Schick
In den letzten Jahren hat sich Krymská drastisch verändert. Von der etwas schmuddeligen, undergroundigen Szene wurde sie in einen schicken Ort verwandelt, der immer mehr Besucher anzieht. An der Kreuzung von Krymská und Donská gab es früher eine Nonstop-Bar, wo du um 8 Uhr morgens hineinschneien konntest und immer noch auf Menschen getroffen bist, die die Nacht durchgefeiert haben. Es war ein bisschen runtergekommen, zugegeben, aber irgendwie charmant in seiner Unvollkommenheit. Das Lachen und die fröhliche Erkenntnis, dass du viel zu früh in einer Bar stecktest, gehörten zum Alltag.
Mit der Zeit kam die Gentrifizierung – und das bedeutete das Ende für diese Bar. Sie wurde durch die schicke Bad Flash Bar ersetzt. Das ist eine hippe Bar mit einem etwas gehobenen Vibe, die mehr Fassbiere im Angebot hat, als die Rolling Stones jemals Alben herausgebracht haben. Klar, es gibt dort auch riesige Partys, aber meistens nur am Wochenende oder bei speziellen Events. Die meiste Zeit kannst du aber einfach gemütlich dort sitzen, deine Mails checken und dazu ein seltenes, handgebrautes Bier genießen. Ein Schritt weg vom alten Charme, aber hey – die Biere sind definitiv besser geworden.
Die Künstler und der Charme von früher
Krymská ist eine Wohnstraße, die einst wegen der günstigen Mieten zum Sammelpunkt junger Künstler wurde. Die Straße wurde sozusagen „von innen heraus“ gentrifiziert. Der ursprüngliche Vibe, dieses „Deadbeat“-Gefühl, ist aber nicht ganz verschwunden. Es hat sich lediglich konzentriert und versteckt – in Bars wie der Sběrné suroviny. Diese Kneipe ist einfach, bodenständig, nicht besonders, aber genau deshalb großartig. Es gibt etwa fünf Räume, und einer davon ist ein Konzertsaal, wo vor allem Punkbands auftreten. Das ist der Ort, an dem du auf einen betrunkenen Punker stoßen könntest, der dir mit Leidenschaft erklärt, warum Marxismus und billige Pub-Rock-Texte Hand in Hand gehen. Klingt abgefahren? Ist es auch. Aber es ist wunderbar.
Suroviny: Wo Erwartungen zu Hause bleiben
Sběrné suroviny ist der Ort, an dem du hingehst, wenn du mal keine Erwartungen erfüllen willst. Solange du dich nicht wie ein Elefant im Porzellanladen benimmst, kannst du dich hier entspannen. Polička gibt’s vom Fass, die Leute sind entspannt, und manchmal trifft man sich hier, um die Nacht zu planen – oder einfach nur, um abzuhängen. Es gibt sogar Geschichten von Gästen, die den Barkeeper gefragt haben, ob sie die Gitarre über der Bar spielen dürfen, um dann um 5 Uhr morgens in eine lautstarke Radiohead-Performance auszubrechen. Nicht der beste Plan, um ehrlich zu sein – besonders, wenn du denkst, du könntest Thom Yorke in den Schatten stellen. Profi-Tipp: Lass es lieber. Auch Punks haben ihre Grenzen, und du möchtest deinen Abend sicher nicht auf der Straße beenden.
Krymská heute: Wo Hipster, Künstler und Genießer aufeinandertreffen
Auch wenn der Ort sich verändert hat, gibt es immer noch eine Menge zu entdecken in Krymská. Die Szene lebt, nur eben etwas anders als früher. Hier sind ein paar Geheimtipps, falls du mal einen Abstecher in diese verrückte Straße machen willst:
Café V lese
Ein uriges Café, das sofort das Herz eines jeden Café-Liebhabers höherschlagen lässt. Die Atmosphäre ist gemütlich, fast schon kuschelig, und die Auswahl an Kaffeespezialitäten lässt keine Wünsche offen. Dazu gibt’s hausgemachte Leckereien – die perfekte Kombi, um den Nachmittag zu vertrödeln.
MUNDO Picante
Das vegane Paradies schlechthin. Hier gibt’s kreative Gerichte, die nicht nur Veganer umhauen. Gesund, lecker, und dabei absolut originell – ein Muss, wenn du dich mal pflanzlich ernähren willst, ohne das Gefühl zu haben, dass dir was fehlt.
Bad Flash Bar
Hast du ein Faible für Craft Beer? Dann ist das dein Place to be. Eine gemütliche, kleine Bar, die sich auf handgebraute Biere spezialisiert hat. Die Auswahl wechselt regelmäßig, sodass es immer wieder etwas Neues zu probieren gibt – perfekt für alle, die auf der Suche nach dem nächsten außergewöhnlichen Bier sind.
Sabotage vegan bistro
Leichte und frische Snacks gefällig? Das Sabotage Bistro bietet gesunde Salate, Sandwiches und Smoothies, die dich wieder auf Touren bringen. Perfekt für einen kurzen Stopp, bevor es weitergeht.
Le Caveau Pekárna
Ein charmanter Mix aus traditioneller tschechischer Kaffeehauskultur und modernem Twist. Genieße hier einen erstklassigen Kaffee und dazu hausgemachte Kuchen. Ein Ort, an dem du leicht die Zeit vergisst, während du in einem Buch blätterst oder die Leute um dich herum beobachtest.
Vom Underground zur Gentrifizierung – und was jetzt?
Es lässt sich nicht leugnen, dass Krymská nicht mehr die schäbige, unkonventionelle Straße von einst ist. Die Veränderungen sind überall spürbar, und was einst durch niedrige Mieten und alternative Lebensstile angetrieben wurde, hat sich in einen schicken, gentrifizierten Ort verwandelt. Doch an einigen Ecken, wie der Sběrné suroviny oder in der kreativen Szene rund um die veganen Restaurants und alternative Cafés, blitzt der alte Geist von Krymská immer noch auf.
Die Straße ist heute ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, Geschmäcker und Menschen. Du findest Künstler, Hipster, Touristen und Einheimische, die alle irgendwie ihren Platz in dieser sich ständig verändernden Welt von Krymská gefunden haben. Und das ist das Schöne an diesem Ort – er erfindet sich immer wieder neu, ohne seine Wurzeln komplett zu vergessen.
Also, wenn du mal in Prag bist und Lust auf eine etwas andere Seite der Stadt hast, mach einen Abstecher nach Krymská. Egal, ob du auf der Suche nach einer entspannten Bar bist, ein kreatives veganes Gericht ausprobieren willst oder einfach nur das Treiben auf den Straßen genießen möchtest – hier wirst du fündig. Krymská ist vielleicht nicht mehr das, was es einmal war, aber genau das macht es so spannend. Es bleibt immer ein Ort, an dem die Kreativität blüht und du immer etwas Neues entdecken kannst.
Krymská heute: Wo sich Prag’s alternative Szene neu erfindet
Krymská: Vom Hipster-Hotspot zur Post-Gentrifizierung – Ein Streifzug durch die Kult-Straße von Prag
Vor einigen Jahren war die Krymská-Straße der place to be in Prag. Egal, ob du in der pulsierenden Café-Kultur aufgingst, bei den Straßenfesten mittanztest oder die veganen Leckereien testetest – du gehörtest dazu oder wurdest von der Szene gnadenlos ausgeschlossen. Doch wie sieht’s heute aus? Was hat sich verändert? Ist Krymská noch dieser Hipster-Treffpunkt oder wurde sie von der Gentrifizierung überrollt?
Ein Rückblick auf Krymská’s Blütezeit
Wenn du damals durch die Krymská-Straße spaziert bist, hättest du fast das Gefühl gehabt, du wärst in einer anderen Welt. Die Buchhandlungen im Ausland, die sich auf Prag-Guides spezialisierten, beschrieben Krymská als „hip“, „alternativ“, „DIY“, und manchmal fiel sogar das „B-Wort“ – ja, Berlin. Aber keine Sorge, das ist ein Vergleich, der nur an der Oberfläche kratzt. Krymská war nie ein kleines Friedrichshain. Mitten im Stadtteil Vršovice, nur einen Steinwurf von den klassischen Prager Touristenmagneten entfernt, war diese Straße ein verstecktes Juwel – ein kleines, kreatives Universum, das von den Massen weitgehend unbemerkt blieb. Es war wie eine Oase für alle, die dem Mainstream entfliehen wollten.
Damals konntest du durch die Gassen schlendern, und es roch nach frisch gebrühtem Kaffee, während du den Gesprächen der Künstler und der bohème lauschen konntest. Es gab vegane Restaurants an jeder Ecke, kleine Galerien, die so gut wie immer neue Ausstellungen und Events boten, und natürlich die legendären Straßenfeste. Aber die Zeit bleibt nicht stehen, und das gilt auch für Krymská.
Gentrifizierung: Von Schmuddelig zu Schick
In den letzten Jahren hat sich Krymská drastisch verändert. Von der etwas schmuddeligen, undergroundigen Szene wurde sie in einen schicken Ort verwandelt, der immer mehr Besucher anzieht. An der Kreuzung von Krymská und Donská gab es früher eine Nonstop-Bar, wo du um 8 Uhr morgens hineinschneien konntest und immer noch auf Menschen getroffen bist, die die Nacht durchgefeiert haben. Es war ein bisschen runtergekommen, zugegeben, aber irgendwie charmant in seiner Unvollkommenheit. Das Lachen und die fröhliche Erkenntnis, dass du viel zu früh in einer Bar stecktest, gehörten zum Alltag.
Mit der Zeit kam die Gentrifizierung – und das bedeutete das Ende für diese Bar. Sie wurde durch die schicke Bad Flash Bar ersetzt. Das ist eine hippe Bar mit einem etwas gehobenen Vibe, die mehr Fassbiere im Angebot hat, als die Rolling Stones jemals Alben herausgebracht haben. Klar, es gibt dort auch riesige Partys, aber meistens nur am Wochenende oder bei speziellen Events. Die meiste Zeit kannst du aber einfach gemütlich dort sitzen, deine Mails checken und dazu ein seltenes, handgebrautes Bier genießen. Ein Schritt weg vom alten Charme, aber hey – die Biere sind definitiv besser geworden.
Die Künstler und der Charme von früher
Krymská ist eine Wohnstraße, die einst wegen der günstigen Mieten zum Sammelpunkt junger Künstler wurde. Die Straße wurde sozusagen „von innen heraus“ gentrifiziert. Der ursprüngliche Vibe, dieses „Deadbeat“-Gefühl, ist aber nicht ganz verschwunden. Es hat sich lediglich konzentriert und versteckt – in Bars wie der Sběrné suroviny. Diese Kneipe ist einfach, bodenständig, nicht besonders, aber genau deshalb großartig. Es gibt etwa fünf Räume, und einer davon ist ein Konzertsaal, wo vor allem Punkbands auftreten. Das ist der Ort, an dem du auf einen betrunkenen Punker stoßen könntest, der dir mit Leidenschaft erklärt, warum Marxismus und billige Pub-Rock-Texte Hand in Hand gehen. Klingt abgefahren? Ist es auch. Aber es ist wunderbar.
Suroviny: Wo Erwartungen zu Hause bleiben
Sběrné suroviny ist der Ort, an dem du hingehst, wenn du mal keine Erwartungen erfüllen willst. Solange du dich nicht wie ein Elefant im Porzellanladen benimmst, kannst du dich hier entspannen. Polička gibt’s vom Fass, die Leute sind entspannt, und manchmal trifft man sich hier, um die Nacht zu planen – oder einfach nur, um abzuhängen. Es gibt sogar Geschichten von Gästen, die den Barkeeper gefragt haben, ob sie die Gitarre über der Bar spielen dürfen, um dann um 5 Uhr morgens in eine lautstarke Radiohead-Performance auszubrechen. Nicht der beste Plan, um ehrlich zu sein – besonders, wenn du denkst, du könntest Thom Yorke in den Schatten stellen. Profi-Tipp: Lass es lieber. Auch Punks haben ihre Grenzen, und du möchtest deinen Abend sicher nicht auf der Straße beenden.
Krymská heute: Wo Hipster, Künstler und Genießer aufeinandertreffen
Auch wenn der Ort sich verändert hat, gibt es immer noch eine Menge zu entdecken in Krymská. Die Szene lebt, nur eben etwas anders als früher. Hier sind ein paar Geheimtipps, falls du mal einen Abstecher in diese verrückte Straße machen willst:
Café V lese
Ein uriges Café, das sofort das Herz eines jeden Café-Liebhabers höherschlagen lässt. Die Atmosphäre ist gemütlich, fast schon kuschelig, und die Auswahl an Kaffeespezialitäten lässt keine Wünsche offen. Dazu gibt’s hausgemachte Leckereien – die perfekte Kombi, um den Nachmittag zu vertrödeln.
MUNDO Picante
Das vegane Paradies schlechthin. Hier gibt’s kreative Gerichte, die nicht nur Veganer umhauen. Gesund, lecker, und dabei absolut originell – ein Muss, wenn du dich mal pflanzlich ernähren willst, ohne das Gefühl zu haben, dass dir was fehlt.
Bad Flash Bar
Hast du ein Faible für Craft Beer? Dann ist das dein Place to be. Eine gemütliche, kleine Bar, die sich auf handgebraute Biere spezialisiert hat. Die Auswahl wechselt regelmäßig, sodass es immer wieder etwas Neues zu probieren gibt – perfekt für alle, die auf der Suche nach dem nächsten außergewöhnlichen Bier sind.
Sabotage vegan bistro
Leichte und frische Snacks gefällig? Das Sabotage Bistro bietet gesunde Salate, Sandwiches und Smoothies, die dich wieder auf Touren bringen. Perfekt für einen kurzen Stopp, bevor es weitergeht.
Le Caveau Pekárna
Ein charmanter Mix aus traditioneller tschechischer Kaffeehauskultur und modernem Twist. Genieße hier einen erstklassigen Kaffee und dazu hausgemachte Kuchen. Ein Ort, an dem du leicht die Zeit vergisst, während du in einem Buch blätterst oder die Leute um dich herum beobachtest.
Vom Underground zur Gentrifizierung – und was jetzt?
Es lässt sich nicht leugnen, dass Krymská nicht mehr die schäbige, unkonventionelle Straße von einst ist. Die Veränderungen sind überall spürbar, und was einst durch niedrige Mieten und alternative Lebensstile angetrieben wurde, hat sich in einen schicken, gentrifizierten Ort verwandelt. Doch an einigen Ecken, wie der Sběrné suroviny oder in der kreativen Szene rund um die veganen Restaurants und alternative Cafés, blitzt der alte Geist von Krymská immer noch auf.
Die Straße ist heute ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, Geschmäcker und Menschen. Du findest Künstler, Hipster, Touristen und Einheimische, die alle irgendwie ihren Platz in dieser sich ständig verändernden Welt von Krymská gefunden haben. Und das ist das Schöne an diesem Ort – er erfindet sich immer wieder neu, ohne seine Wurzeln komplett zu vergessen.
Also, wenn du mal in Prag bist und Lust auf eine etwas andere Seite der Stadt hast, mach einen Abstecher nach Krymská. Egal, ob du auf der Suche nach einer entspannten Bar bist, ein kreatives veganes Gericht ausprobieren willst oder einfach nur das Treiben auf den Straßen genießen möchtest – hier wirst du fündig. Krymská ist vielleicht nicht mehr das, was es einmal war, aber genau das macht es so spannend. Es bleibt immer ein Ort, an dem die Kreativität blüht und du immer etwas Neues entdecken kannst.
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Updated on September 26, 2024 by adminpt
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