Categories

Regions

Was aussieht wie ein abgestürzter Zeppelin, ist eigentlich ein heller, luftiger Lesesaal, der auf einem modernen Museum thront. 

DAS GULLIVER-LUFTSCHIFF SITZT AUF einem Prager Museum und sieht aus, als wäre es in der Stadt bruchgelandet. Scheinbar prekär auf zwei Gebäuden thronend, sieht der Zeppelin fast so aus, als könnte er jeden Moment in den Himmel gleiten.

Aber das Luftschiff aus Holz und Stahl ist eigentlich gar kein Luftschiff. Anstelle von Leichter-als-Luft-Gas ist dieser Zeppelin mit büchertragenden Menschen gefüllt. Es ist ein Versammlungs- und Leseraum, ein Ort, an dem sich Menschen mit einem Buch niederlassen oder über Literatur diskutieren können, die sich auf die Mission des DOX-Museums bezieht, das kritische Denken über soziale Themen zu fördern.

Der ungewöhnliche Leseplatz ist wunderbar hell und luftig. Sonnenlicht strömt herein und erzeugt faszinierende gestreifte Schatten, die über den Boden flackern. Das Museum beherbergt auch verschiedene literarische Vorträge und Veranstaltungen innerhalb des Luftschiffs.

Der fast 45 Meter lange Zeppelin steht in scharfem Kontrast zur eleganten Beton- und Glasarchitektur des Museumsgebäudes. Dieser Stilmix war genau das Ziel des Museumsdirektors. Er wollte eine „parasitäre“ Struktur hinzufügen, die mit dem modernen, industriellen Stil des Gebäudes kollidieren würde.

Die überraschende Form des Lesesaals ist laut Museum reich an utopischer Symbolik. Der hölzerne Zeppelin geht auf das späte 19. Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, als die ersten Luftschiffe zum ersten Mal in die Lüfte stiegen und die Zuschauer mit idealistischen Visionen für beispiellosen zukünftigen technologischen Fortschritt inspirierten.