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Dieses ehemalige Lager-Ghetto, das als „Muster-Konzentrationslager“ geschaffen wurde, um die Gräueltaten der Nazis vor der internationalen Gemeinschaft zu verbergen, beherbergt heute ein Museum und eine Gedenkstätte zu Ehren der darin verlorenen Leben. 

NUR WENIGE KILOMETER VON der Elbe entfernt wurde Terezín (Theresienstadt) ursprünglich von den Habsburgern als österreichisch-ungarisches Militärlager gegründet. In den späten 1930er Jahren errichteten die Nazis die Stadt Theresienstadt als „Muster-Konzentrationslager“, um nach außen hin anzugeben und zu beweisen, dass die dort inhaftierten Juden menschenwürdige Bedingungen vorfanden. Die Realität sah natürlich ganz anders aus.

Das „Lager-Ghetto“ Theresienstadt bestand etwas mehr als drei Jahre lang, von November 1941 bis Mai 1945. Es diente hauptsächlich als Durchgangslager für tschechische Juden, die die Deutschen schließlich in andere Lager in Osteuropa deportierten, sowie als Ghetto- Arbeitslager. 

Deutschlands öffentlich erklärter Zweck der Deportation von Juden war, sie in den Osten umzusiedeln, wo sie zur Zwangsarbeit gezwungen würden. Viele, die zu alt oder anderweitig körperlich arbeitsunfähig waren, wurden nach Theresienstadt geschickt, das in der NS-Propaganda manchmal als „Kurort“ bezeichnet wurde, wo sich ältere deutsche Juden in Sicherheit „zurückziehen“ konnten.

Etwa 140.000 Juden wurden nach Theresienstadt gebracht. Fast 90.000 von ihnen wurden weiter östlich deportiert. Schätzungsweise 33.000 starben in Theresienstadt, hauptsächlich an Krankheiten oder Hunger.

Das im Zentrum von Theresienstadt gelegene Museum des Ghettos Theresienstadt bietet einen Überblick über die Rolle, die Theresienstadt in der NS-Propaganda spielte, und wie die echten Bewohner gelitten haben. Auf der anderen Seite des Flusses Ohre in der ursprünglichen österreichisch-ungarischen Festung wird die historische Stätte Theresienstadt mit einer Besichtigung der Gefängniseinrichtungen und einem bewegenden Denkmal für alle, die auf ihrem Gelände starben, fortgesetzt.

Was Sie wissen sollten

Erreichbar mit dem Bus von Prag (nach Terezin) oder mit dem Zug von Prag nach Bohušovice nad Ohří oder nach Litoměřice  (ca. 45 Minuten zu Fuß von jedem Bahnhof). Als kleiner Abstecher vom Elbe-Prag-Radweg ist auch die Anreise mit dem Fahrrad möglich.